Sie sind Führungskraft und würden gerne in Teilzeit arbeiten? Oder sind Sie Vorgesetzter und mit entsprechenden Wünschen Ihrer Mitarbeiter konfrontiert?
Führungskräfte in Teilzeit werden immer noch als Exoten betrachtet und mit viel Argwohn und Skepsis beobachtet, besonders in Unternehmen, in denen Leistung mit Anwesenheit gleichgesetzt wird. Kollegen und Chefs lehnen sich gerne mal zurück und schauen neugierig zu, wann es ihr denn endlich zu viel wird, um dann sagen zu können, sie hätten es ohnehin immer schon gewusst, "dass das nicht funktionieren kann!" Denn es fehlt noch an Role Models und Werkzeugen für den Umgang mit der reduzierten Führungszeit. Und wo kämen wir hin, wenn das jeder machen würde!
Doch langsam und stetig wächst dieses Grüppchen und man höre und staune - es funktioniert sogar!
Warum ich das alles weiß?
Weil ich selbst jahrelang eine Führungsposition mit sehr breiter Führungsspanne innehatte - 7 Jahre davon in Teilzeit. Und weil ich viele interessante Erfahrungen gemacht habe. Zudem habe ich das Thema wissenschaftlich bearbeitet und viele Gespräche mit Führungskräften in Teilzeit, betroffenen Mitarbeitern und Kollegen und über die Bedeutung der Unternehmenskultur geführt.
Erfolge sind allerdings das Ergebnis konsequenter Arbeit auf allen Ebenen eines Unternehmens. Künftige Führungskräfte in Teilzeit überlegen sich meist, welche Aufgaben sie delegieren und wie sie ihre Arbeit organisieren möchten. Neben den organisatorischen Fragen spielen allerdings die zwischenmenschlichen Belange ebenso eine große Rolle. Es reicht nicht aus, sich mit den fachlichen Anforderungen zu beschäftigen und sich anzusehen, welche Projekte delegiert oder welche Meetings gekürzt werden könnten. Das ist die einfachste, aber bei Weitem nicht die einzige Herausforderung.
Was erwartet die zukünftige Führungskraft in Teilzeit selbst, wie sollte sie "gestrickt" sein, um den Anforderungen gerecht zu werden? Wo benötigen Sie eine dicke Haut und wie können Sie Unterstützung bekommen?
Was brauchen ihre Mitarbeiter, welchen schwierigen Situationen sind diese ausgesetzt und wie können Sie vorbeugen, dass Sie auch bei weniger Anwesenheit die volle Akzeptanz Ihrer Mitarbeiter beibehalten und Ihre Mitarbeiter nicht Nachteile durch Ihre verringerte Präsenz haben?
Wie sollte die Kommunikation mit den Kollegen gestaltet werden und wann darf dann das Handy zu Hause abgeschaltet werden?
Wo setzen Sie Ihre Grenzen und in welchen Fällen ist Flexibilität angebracht?
Und was können Sie auf Unternehmensebene tun, um sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und Ihren Bedürfnissen Gehör zu verschaffen?